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Winter is here…

… heißt es nicht nur in Westeros. Zeit für ein paar Anregungen, wie sich die grünen Exoten gut über die kalte Jahreszeit bringen lassen. Bei mir steht im Sommer der komplette Dschungel draußen und wandert dann sukzessive, je nach Nachttemperatur, wieder hinein.

Prinzipiell kann man eigentlich alles überwintern, außer einjährigen Kräutern, Blumen und Gemüsepflanzen. Gurke, Kürbis und Co gehen trotz liebevollster Verhätschelung unweigerlich den Weg allen Irdischens.

Was viele nicht wissen: Paradeiser, Paprika und Chili sind mehrjährig. Wenn man genug Platz hat, kann man diese Pflanzen problemlos überwintern. Nachdem mir dieses Jahr meine prächtigen Chilipflanzen leid getan haben, bekamen sie einen Platz am und neben dem Fensterbrett. Hat immerhin den Vorteil, daß ich keine neuen zu säen brauche und auch im tiefsten Winter jederzeit ernten kann.

chilifrucht
Eine von den 10 Chilipflanzen die überwintern.

Was ist prinzipiell wichtig: Licht! Je mehr Licht, desto besser, vor allem für alles was fruchten und blühen soll. Und kühl ist auch wichtig. In der Küche hat es bei uns im Schnitt so um die 17 – 18°C, da stehen dann Chili, Bananen, Kaffee etc.. Die mögen es gerne etwas wärmer. Im Schlafzimmer, das so um die 15 – 16°C hat, stehen Zitronen, Orchideen, Bougainvillea und andere. Die Birkenfeigen stehen je nach Platzmöglichkeit im Schlaf- oder Wohnzimmer, denen ist das ziemlich egal.

Die Orchideen bilden jetzt Knospen aus bzw. blühen schon seit einiger Zeit. Sie stehen bei ca. 16°C.

Worauf man beim Hineinräumen unbedingt achten sollte ist, daß die Pflanzen schädlingsfrei sein sollten. Im Falle eines Falles vor dem Hineinräumen kräftig mit Seifenlauge abduschen (falls es dafür schon zu kalt ist, die Pflanze in Quarantäne stellen und in der Dusche behandeln). Nichts ist lästiger als übersehene Blattläuse, die dann still und heimlich sich zur Weltherrschaft aufmachen und man erst draufkommt, das etwas nicht stimmt, wenn der Küchenboden zu kleben anfängt.

Wasser ist der nächste wichtige Punkt. Nicht zuviel gießen ist wichtig. Alle Pflanzen befinden sich mehr oder weniger in einer Ruhephase oder im Erholungsmodus. Zuviel Wasser können sie da gar nicht gebrauchen. Einmal die Woche gießen langt bei den meisten volkommen, teilweise reicht auch ein zwei Wochenabstand. Auch Düngen sollte man jetzt nicht unbedingt. Falls man Chili / Zitronen etc. hereingeholt hat, können ein paar Pellets nicht schaden, aber ansonsten sollte man erst düngen, wenn es auf den Frühling zugeht. Was die Pflanzen aber gerne mögen, speziell in der trockenen Wohnungsluft ist gelegentliches abduschen. Das hält auch die lästigen Spinnmilben fern.

Jetzt kann man auch manche Pflanzen gut zurückschneiden. Die Bougainvillea zum Beispiel wird, damit sie dann besser blüht, kräftig eingekürzt.

Die Bougainvillea wurde zuerst komplett trocken gestellt, danach eingekürzt (ja ich weiß, nicht schön aber was soll’s 😉 ) und dann sparsam gegossen. Jetzt treibt sie schon wieder schön aus. Gedüngt wird im zum Winterende.

Manches Grünzeug ist “beleidigt” wenn man es hereinholt und spielt erstmal Herbst. Mein großer Ficus ist so ein Kandidat. Kaum herinnen, habe ich schöne große gelbe Blätterhaufen, weil Monsieur nicht einsieht, daß er bei Minustemperaturen nicht draußen bleiben kann. Wenn dann alle gelben Blätter herunten sind, treibt er eh wieder fleißig neu aus. Da muß ich irgendwie noch an der Kommunikation arbeiten 😉 …

Bei Pflanzen, die blühen und fruchten sollen, kann etwas mehr Wasser und ab und zu eine sparsame Düngergabe nicht schaden. Bei den Chili-, Paprikapflanzen muß man, wenn man Früchte haben möchte, selbst Hand anlegen. Die Blüten bestäuben sich nicht von selbst, sondern sind auf Insekten angewiesen. Da in der Wohnung (hoffentlich) keine sind, muß ein Oropaxstäbchen oder ein dicker, weicher Haarpinsel herhalten. (Immerhin kann man auf diesem Wege gezielt vermehren und so sortenreine Samen produzieren 😉 ). Bei Zitronen hingeben langt der Windzug, wenn man daran vorbeigeht. Also bei mir zumindest.

Eine von den zwei Zitronen, die schon fleißig Blütenknospen ausbildet (rote Pfeile).

Hier ein paar Nachttemperaturen ab wann ich meine Pflanzen hereingeholt habe:

Orchideen kommen zuerst dran, bei unter 10°C, danach folgen die anderen Exoten wie Bougainvillea, Jacaranda, Araukarie etc… bei längeranhaltenden schlechtem Wetter und ca. 8°C. Chili und Co, wenn es 5°C des Nachts hat (sie halten aber tiefere Temperaturen aus, brauchen dann aber eine Weile bis sie sich erholt haben). Birkenfeigen kommen so bei 2°C herein. Und als letztes meistens die Zitronen, die halten kurzzeitig auch -2°C aus, was ich ihnen aber nicht antue. Vor dem ersten Frost sind sie herinnen.

Dann ist der Dschungel im Haus wieder komplett 🙂

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