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Es kräuselt sich… Teil 2

Vielleicht kommt dem einen oder anderen die Situation bekannt vor: man schlendert an seinem Apfelbäumchen vorbei, läßt das geneigte Auge wohlwollend über die grüne Blätterpracht gleiten und dann, oh Schreck, was muß man sehen? Grindige, in sich zusammengwutzelte Blätter mit roten Blasen drauf. Igittigitt! Halt! Moment! Das hatten wir doch gestern schon 🙂

Nun ja das Schadbild mit den gekräuselten Blättern und den roten / gelblichen Gallen schaut der Kräuselkrankheit beim Pfirsich extrem ähnlich, hat aber beim Apfel eine völlig andere Ursache.

Was beim Pfirsich der Pilz Taphrina deformans ist, ist beim Apfel die Apfelfaltenlaus Dysaphis spec. . Es gibt außerdem noch zig andere Lausarten die sich auf Apfelblättern wohl fühlen, aber diese roten / gelben Gallen sind extrem charakteristisch für die Apfelfaltenlaus. Wer gerne näheres wissen möchte, bitteschön -> klick mich 🙂

Jetzt erstmal eine kurze Entwarnung, die Läuse saugen zwar und die Blätter schauen furchtbar aus, aber im Prinzip kann ein gesunder Apfelbaum gut damit zurecht kommen. Wenn die Läuse nicht überhand nehmen.

Rote Gallen, in sich verdrehtes Blatt, ganz typisch für die Apfelfaltenlaus.

Anfällig für diese Art von Läusen sind die Apfelsorten “Jonagold” “Golden Delicious” und “Boskop”. Was ich auch absolut bestätigen kann. Heuer ist mein “Jonagold” von den Läusen sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, währenddessen mein Klarapfel und die “Gelbe Glocke” nichts haben und alle stehen nur wenige Meter auseinander.

Und jetzt kommt die zweite Entwarnung, im Juni ist der Spuk vorbei, denn diese Art von Läusen vollziehen im Sommer einen Wirtswechsel und machen es sich dann auf krautigen Pflanzen bequem. Im Herbst allerdings kommen die geflügelten Apfelfaltenläuse zur Eiablage wieder zurück zum Apfelbaum. Die Eier, die überwintern, werden dann in Ritzen, Spalten und Risse der Rinde abgelegt. Im zeitigen Frühling schlüpfen die Läuse und machen sich gleich über die ersten Blattaustriebe her und verbreiten sich nach und nach dann über den ganzen Baum bis sie im Juni wieder verschwinden.

Was kann man nun dagegen tun? Prinzipiell den Baum stärken. Mit Beinwelljauche im Frühjahr tut man dem Apfelbaum was Gutes (geht im Prinzip immer, aber im Frühjahr ist es am effektivsten). Wenn man mag, kann man die befallenen Blätter absammeln (die sind eh verloren) und wegschmeißen (nicht (!) auf den Kompost 😉 ). Wer es ganz gut meint, kann mit Kaliseifenlauge spritzen, allerdings muß ich hier anmerken, daß die Läuse schwierig zu erwischen sind, da sie auf der Unterseite der eingerollten Blätter sitzen.

Und last but not least, Nützlinge fördern. Schwebfliegen, Feldwespen, Schlupfwespen haben diese Art von Läusen zum Fressen gerne 😉

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