Momentan quellen ja die Pflanzensortimente in den Bau- und Gartenmärkten wiedereinmal über. Da hat man dann die Qual der Wahl, sich zwischen gefühlten hunderten von Beerensträuchern zu entscheiden. Am geschicktesten ist es natürlich unterschiedlich reifende Beeren zu pflanzen, so hat man bei der Gartenarbeit immer was zum Naschen bei der Hand.
Meine absoluten Favoriten sind da Himbeeren und Brombeeren. Leicht zu pflegen und mehr oder minder anspruchslos. Die meinigen wachsen und gedeihen seit Jahren in Kübeln. Allerdings um die 45 Liter Inhalt sollten es schon sein, damit sie sich auch wohlfühlen.
Diese Beerensträucher sind zwar an sich recht anspruchslos, aber dennoch haben sie unterschiedliche Vorlieben.
Himbeeren mögen einen tiefgründigen und humosen Boden, der ganz leicht sauer sein sollte. Der pH-Wert des Bodens sollte daher zwischen 5,5 und 6 liegen. Mehr oder weniger “normale” Gartenerde ist dafür geeignet. Der Standort sollte leicht schattig, aber dennoch hell sein. Pralle Sonne den ganzen Tag über mögen sie eher nicht. Bei mir stehen sie so, daß sie bei der größten Sommerhitze dann im Schatten stehen. Und Himbeeren wollen regelmäßige Wassergaben. Austrocknen ist nicht so das Ihre. Im Sommer sollte man daher schon regelmäßig gießen.
Himbeeren haben übrigends einen schönen Vorteil, sie sind selbstbefruchtend, das heißt eine Pflanze genügt um an Beeren zu kommen. Dann gibt es noch Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren, stachelige und stachellose, welche mit roten und andere mit orangenfarbigen Früchte etc… Sortenempfehlungen kann ich da beim besten Willen nicht geben, das muß jeder für sich selbst entscheiden 🙂 .
Die Pflege ist mehr oder weniger einfach. Als Faustregel läßt sich sagen, im Herbst werden alle Ruten die getragen haben, bis zum Boden hin komplett abgeschnitten. Bitte diesen Schritt unbedingt einhalten, ansonsten kann sich die gefürchtete Himbeerrutenkrankheit ausbreiten. Der Pilz, der diese auslöst, überwintert nämlich in den älteren, stehengelassenen Ruten.
So sehen Himbeeren dann im Frühling aus. Auch wenn alles komplett geschnitten wurde, keine Sorge, es treibt immer wieder aus. (Das Grünzeugs in den Kübeln ist übrigens Knoblauch, der harmoniert nämlich ganz wunderbar mit den Himbeeren und Brombeeren).
Wenn Himbeeren reichlich tragen sollen, sollten sie im Frühling einmal ordentlich gedüngt werden. Himbeeren benötigen eher sauer wirkenden, organischen Dünger mit einer guten Portion Stickstoff.
Da wäre unsere Grüne Hilfe Beinwell und eventuell zusätzlich noch eine handvoll Wurmkompost zu empfehlen. Auf mineralischen Dünger sollte bei Himbeeren gänzlich verzichtet werden, da sie absolut empfindlich gegenüber Chlor sind (und ebenfalls ganz erheblich salzempfindlich). Wenn dann bitte nur chlorfreie, mineralische Dünger verwenden.
Brombeeren mögen ebenfalls einen tiefgründigen und humosen Boden, der aber schon deutlich sauer sein sollte. Der pH-Wert des Bodens sollte daher zwischen 4,5 und 5 liegen. (Da bitte beim Kauf der Erde ein wenig auf den pH-Wert achten und eventuell alle zwei Jahre im Herbst Grüne Hilfe Moor einarbeiten). Der Standort sollte wiederum leicht schattig, aber denoch hell sein. Pralle Sonne den ganzen Tag über mögen sie ebenfalls eher nicht. Bei mir stehen sie neben den Himbeeren. Und ebenfalls wie die Himbeeren sollten sie nicht wirklich austrocknen, d.h. im Sommer ebenfalls regelmäßig gießen. Ansonsten vertrocknen die angesetzen Beeren sehr schnell oder bilden sich nicht wirklich aus.
Brombeeren sind ebenfalls selbstbefruchtend. Es langt also eine Pflanze. Für bessere Erträge wäre es allerdings sinnvoll, falls es der Platz zulassen würde, zwei Pflanzen zu haben.
Schneiden ist genauso einfach wie bei Himbeeren. Alle Ruten die getragen haben, im Herbst bis zum Boden hin abschneiden. Und falls während des Sommers einige Ruten ungeahnte Reichweiten entwickeln, kann man diese ohne Probleme einkürzen. Manchmal entwickeln Brombeeren, wie Paradeiser, Geiztriebe (d.h. aus Achselnknospen entwickeln sich ebenfalls Ruten), diese sollten ordentlich eingekürzt werden, ansonsten “verzettelt” sich die Pflanze zu sehr.
Wenn Brombeeren reichlich tragen sollen, sollten sie mindestens zweimal ordentlich gedüngt werden. Einmal im Frühling, kurz nach dem Austrieb und danach noch einmal später im Frühsommer. Brombeeren benötigen wiederum einen eher sauer wirkenden, organischen Dünger aber diesesmal mit einer ordentlichen Portion Stickstoff.
Da wäre für die erste Stärkung unsere Grüne Hilfe Brennessel und eventuell zusätzlich noch eine handvoll Wurmkompost zu empfehlen. Für die zweite Düngung dann eher Grüne Hilfe Beinwell und nochmals eine handvoll Wurmkompost. Diese zweite Gabe sollte aber auf jeden Fall vor der Reifung der Beeren erfolgen.
Und wenn alles gut geht, sieht es im Sommer so aus (man beachte die vielen Brombeeren 😉 ). Die Himbeeren brauchten noch ein wenig, es war ja noch nicht Herbst…
Und im Herbst wenn alle Beeren eingekocht und schon lange verspeist sind, kann man aus den (noch grünen!) Blättern von Himbeeren und Brombeeren einen schönen Tee zaubern. Wer zusätzlich Erdbeeren hat, kann natürlich auch noch diese Blätter dazugeben. Am besten schmeckt der Tee im Verhältnis 1:1:1.