Leise rieselt der Graupel gegen die Fenster und es ist naß, kalt und düster und ich sitze an meinem Schreibtisch und sinniere über so Einiges. Daher gibt es heute einen bunten Mix an Kleinstthemen.
Kleinthema Nummer 1: Nein, das ist kein Schimmel…
Da meine Chilis gut gekeimt haben (noch nicht alle, aber das wird schon), kann man auf dem Foto gut das weiße Geflecht (1) an den kleinen Pflänzchen erkennen. Das ist kein Schimmel oder so. Das sind schlicht die sehr zarten, weißen Wurzeln der Pflänzchen. Auch beim Keimling, der sich aus der Schale schiebt, bildet sich schon ein weißes Geflecht, auch das bitte nicht als Schimmel missinterpretieren. (Schimmel an den Samenschalen ist meistens grün oder schwarz. Schimmelige Erde kann weißen Schimmel haben, der schaut aber ganz anders aus und zieht sich, wenn, dann über die ganze Oberfläche).
Kleinthema Nummer 2: … und auch kein Styropor. Die weißen kleinen Kügelchen in der Erde, das ist kein Styropor oder ähnliches. Das ist Perlit (2 auf dem Foto). Perlit ensteht durch Verwitterung aus Obsidian und das ist ein vulkanisches Gestein, genauer gesagt ein Glas. Dieser Perlit wird auf bis zu 1000°C erhitzt. Dabei bläht sich das Material zu kleinen Kügelchen auf, das kann dann bis zum Zwanzigfachen der ursprünglichen Größe gehen. Perlit wird der Blumenerde zugesetzt, damit die Erde lockerer wird und auch besser Wasser speichern kann, da Perlit ein Porenvolumen von fast 95% besitzt. Nach einer Weile ist der Perlit verschwunden, da er auf natürliche Weise abgebaut wird. Ihr seht, nicht alles was weiß und gummiartig und bröselig ist, muß Plastik/Styropor sein 😉
Kleinthema Nummer 3: Ein kleiner “Greenhack”. Da ich meine Samen/Keimlinge regelmäßig 1x am Tag besprühe, hat sich das als die praktischte Lösung entwickelt. Die großen Blumenspritzen sind zu stark oder zu unregelmäßig und können einen zu großen Druck haben. Ich verwende daher eine alte Deosprühflasche. Die lassen sich ganz leicht aufschrauben und reinigen und erzeugen einen sehr feinen Sprühnebel, der ideal für alles kleine und zarte ist. Der einzige Nachteil ist, das Volumen ist natürlich nicht allzugroß, daher muß man öfters “nachtanken”.
Kleinthema Nummer 4: Einige Leute haben mir erzählt sie hätten ihre Küchentische als Gemüseaufzuchtstation umgewandelt und äßen jetzt im Wohnzimmer. Das muß nicht sein 🙂 .
Ich habe mir für ein paar Euro Regale für die Fenster gebastelt. Wenn man sie mit Metallwinkel verstärkt, halten die durchaus ein Gewicht aus. So bleibt der Küchentisch frei und die Pflanzen kriegen das meiste Licht. Und ab Mai, wenn alles hinausgeräumt wurde, hat man wieder den kompletten Durchblick 🙂 Meine Regale habe ich seit gut 3 Jahren und die haben schon einiges ausgehalten.