… so etwas wollte ich persönlich schon lange haben. Praktischen Dünger, einfach zu dosieren und langanhaltend (ich vergesse das ja meistens, wenn es heißt: “alle 3 Wochen nachdüngen…” und zwar solange bis die gelben Blätter rieseln). Eine gute Freundin von mir hat Alpakas in der schönen grünen Steiermark. Und diese flauschigen Gesellen produzieren ja schon für die Grüne Hilfe unsere Alpakawolle (die im Frühling in die Erde eingearbeitet wird) und nun eben jetzt neu, die Pellets (okay, nicht gänzlich, da ist noch zur Hälfte Schafswolle mit dabei 😉 ).
Die Pellets bestehen also zu 100% aus tierischer Naturfaser, sind daher im basischen Bereich (pH 7-8) und enthalten alle wichtigen Pflanzennährstoffe von Haus aus. So zum Beispiel Stickstoff (8,6 %), Kalium (3,7 %) und Phosphor (0,32 %). Stickstoff ist für das eigentliche Pflanzenwachstum (Wurzeln, Sproß und Blätter) ganz essentiell, Kalium erhöht die Widerstandsfähigkeit bei Pflanzen gegenüber Hitze, Kälte und Trockenheit und verbessert die Wasseraufnahme durch die Wurzeln. Phosphor benötigt die Pflanze für das generative Wachstum, also für Blüten- und Fruchtbildung.
Diese Wollpellets haben gegenüber herkömmlichen Dünger noch weitere Vorteile. Zum einen sind sie kinderleicht zu dosieren. 1,5 bis maximal 2 Eßlöffel pro Liter Erde ist absolut ausreichend für jede normale Pflanze (also nicht wirklich für Kürbisse und Co, aber ich meine hier eigentlich eher so die normalen Topfpflanzen 😉 ). Zum anderen können sie Wasser sehr gut speichern. Wenn die Pellets feucht bzw. naß werden quellen sie ziemlich auf, dadurch haben sie noch einen tollen Nebeneffekt, sie lockern die Erde (in den Blumentöpfen) auf.
Für was für Pflanzen sind denn die Wollpellets nun geeignet? Die Supernachricht: tatsächlich für alle die Dünger brauchen! (Alle Arten von Gemüsepflanzen, Topf- und Zierpflanzen, Obst- und Ziergehölzen, Kräuter etc…). Das einzige was man ein wenig beachten sollte, ist der tatsächliche Nährstoffbedarf. Kaffee, Zitrone, Banane, Ficus, zu überwinternde Chili etc. brauchen ein wenig mehr als die Grünlilien und der Schnittlauch im Topf. Und wenn es im Frühling/Sommer für die lieben grünen Mitbewohner draußen sein soll, sollte die Dosierung auch etwas höher ausfallen. Tomaten, Paprika und Co haben halt auch ein wenig höheren Bedarf.
Also immer mit Maß und Ziel. (Ich werde meinen Grünlilien 1 Eßlöffel voll spendieren, den Chilis hingegen mindestens 2 richtig volle Eßlöffel und dem Schnittlauch einen halben).
Das Gute an den Pellets ist, die Nährstoffe werden nicht sofort freigesetzt, sondern über mehrere Wochen hinweg. Auch wenn die Pellets längst für das Auge zerfallen sind, sind immer noch Nährstoffe vorhanden. Deswegen ist es für die meisten Topfpflanzen ausreichend 2-3 x im Jahr Pellets zu geben.
Wie stellt man das mit den Pellets jetzt schlauerweise an? Naja am praktischten ist es, wenn man seine grünen Lieblinge jetzt so langsam ins Winterquartier verfrachtet und sie eh umtopft, gleich beim Umtopfen die gewünschte Menge Pellets mit in die Erde zu geben. Unter dem Wurzelballen wäre der ideale Platz.
Wenn man nicht umtopft, kann man die Pelltes auch ringsherum um die Pflanze in die Erde stecken. Je tiefer, desto besser. Trocken sind sie ja fest, da geht das ganz gut. Ansonsten: ein wenig Erde aus dem Blumentopf herausgeben, Pellets hinein und dann wieder mit Erde bedecken, geht auch.
Ich und die flauschigen Vierbeiner wünschen Euch allen eine frohe Herbst-Umtopf-Hineinräum-Zeit 🙂
Hallo
u Danke für den Beitrag!
Ich bin auch schon auf Wollpellets gestoßen.
Was ist denn das Braune, was der Wolle beigemengt wird um die Pellets zu machen? Ist das Dung?
Danke nochmals u lg
Miriam
Hallo MIriam,
die Pellets werden aus reiner Rohwolle gepresst. Da zum einen nicht alle (die wenigsten) Tiere weißes Fell haben und zum anderen die Wolle nicht gewaschen wurde (also noch Stroh, Erde, Staub usw. enthält) sind die Pellets eher braun/grau. Es kommt auf den Fotos leider nicht so gut heraus, aber wenn man die trockenen Pellets zerkrümelt, merkt man, daß sie nur aus Wolle bestehen 🙂