Heute möchte ich mal zeigen, wie ich meine Paprika pflanze. Eigentlich pflanze ich alles Fruchtgemüse so, aber die Paprika waren gerade so schön zur Hand.
Normalerweise wäre ich ja viel früher dran, aber dieses Jahr ist mir buchstäblich einiges dazwischen gekommen, so sind sie erst jetzt “ausgewildert” worden.
Ich verwende prinzipiell Mörteltröge, es hat sich herausgestellt, daß diese am witterungsbeständigsten sind, und auch noch nach fünf Jahren intensivster Sonnenbestrahlung nicht in ihre Bestandteile zerfallen (im Gegensatz zu manchen Blumentöpfen).
Kleiner Exkurs: Mörteltröge bestehen entweder aus Polyethylen oder Polypropylen. Beide Kunststoffe sind hitze- (bis ca. 80/100°C) säuren- und laugenbeständig. Es ist daher extrem unwahrscheinlich, daß sich Lösungserscheinungen zeigen und Pflanzen irgendetwas davon aufnehmen.
Gut, also Mörteltröge. Ich hatte im letzten Herbst in diese Mörteltröge Spinat gesät, diesen auch bis von ca. 3 Wochen fleißig geerntet. Als er zu blühen begonnen hat, habe ich ihn blühen lassen und alles andere an Grünzeug dazu. Ab und an ist Gießen wichtig, weil die Erde in den Trögen, trotz momentanen Nichtgebrauchs nicht austrocknen sollte. Das Bodenleben will ja auch weiterhin leben 😉 .
Heute, habe ich alles an Grünzeugs kurz und klein geschnitten und erstmal zur Seite gelegt (das brauche ich später noch) und danach mit einer stabilen Kelle alles gewendet und locker gemacht.
Dann habe ich Pflanzlöcher gegraben (in die großen Tröge, die mit den 90 Litern passen vier Paprikapflanzen hinein, in die kleineren mit ca. 60 Litern drei Stück). In jedes Pflanzloch kommt dann eine gute handvoll Alpakarohwolle und darauf ein Schäufelchen Wurmkompost (mit oder ohne Würmer – egal 😉 ). Die Alpakawolle gibt über den Sommer hinweg langsam Nährstoffe ab, kann sehr viel Wasser speichern und isoliert Dank ihrer Hohlfasern hervorragend.
Die Paprikapflänzchen kommen jetzt direkt mit den Wurzelballen auf den Wurmkompost, kurz andrücken, mit Erde das Pflanzloch abdecken und (fast) fertig.
Jetzt kommt das kleingeschnittene Grünzeug zum Tragen. Ich verwende das als Mulch. Erde sollte prinzipiell nie “nackert” sein. Da trocknet sie zu schnell aus und wird vom Wind verblasen. Deswegen ist Abdeckung, welcher Art auch immer, das wichtigste. Man kann geschnittenes Gras hernehmen, zerrisene Pappendeckel, Folien, egal was. Hauptsache, die Erde ist bedeckt.
Deswegen feiert bei mir auch das Unkraut in nicht benutzten Trögen fröhlich Urständ’. 😉 Die Wildbienen freut’s, die Erde trocknet nicht aus und ich finde Blümchen hübsch 🙂 Und Brennessel kann man entweder verjauchen oder als Suppe essen und Giersch und Vogelmiere in den Salat schnipseln 🙂
Und jetzt hoffe ich auf viele rote, gelbe, dunkelbraune, lange, spitze, bullige, kugelige Paprika. 🙂